Der neue Kö erfüllt bestens alle Funktionen, ist modern und attraktiv. Den Mittelpunkt des Ensembles bildet ein zentrales Bauwerk, das der Dreiecksform des Platzes entspricht. Hier sind das swa Kundencenter, vier Ladengeschäfte, ein öffentliches WC, Serviceeinrichtungen wie Geldautomaten sowie eine Kantine und Aufenthaltsräume für die swa Fahrer untergebracht. Mit seiner hellen Gestaltung als gläserner Pavillon wirkt der neue Kö transparent und einladend.
Der Kö war schon immer mehr als nur ein Umsteige-Punkt: er war Treffpunkt und Ort der Identifikation. Das wird er auch in Zukunft bleiben. Mit dem weithin sichtbaren und nachts hinterleuchteten Dach entfaltet der neue Kö seine städtebauliche Wirkung. Er bietet Orientierung und markiert deutlich den zentralen Ort in der Stadt.
Die homogene Fassade des Gebäudes und die übersichtliche Anordnung der Gleise verringern potenzielle Angsträume. Der Kö zeigt, gestaltet als moderne Lichtskulptur, welchen Stellenwert der umweltfreundliche öffentliche Nahverkehr in Augsburg jetzt und in Zukunft hat.
Darum ist der neue Kö nachts nicht nur bestens ausgeleuchtet, das Gebäude wird zusätzlich mit Strahlern – sogenannten Wallwashers – inszeniert. Im Dach befinden sich zahlreiche Downlights, die die Bahnsteige gleichmäßig ausleuchten. Das gibt den Wartenden ein sicheres Gefühl, auch bei Dunkelheit.
Die Orientierung am neuen Kö ist klar und übersichtlich. Dazu trägt neben der architektonischen Gestaltung auch ein individuell für das Umsteigedreieck entwickeltes Informations- und Wege-Leitsystem bei. In Abstimmung mit allen Verantwortlichen wurde dafür ein ganzheitliches Konzept erstellt. Es wurde dabei genau analysiert: Wo ist Information nötig, was muss erklärt werden und in welcher Form geschieht dies am Besten. Ziel war es, dass sich am neuen Kö, dem zentralen Umsteigepunkt der Stadt, alle gut zurecht finden und wohlfühlen.
Die Bahnsteige sind ausgestattet mit windgeschützten Sitzgruppen sowie Fahrgastinformationen und Automaten.
Große Beschriftungen erleichtern die Orientierung.
Ein überdachtes Lichtband sorgt tagsüber für Helligkeit auch unter dem Dach.
Das Spaltmaß zwischen Bahnsteigkante und Einstieg wurde auf ein Minimum reduziert und ermöglicht ein barrierefreies Einsteigen an den Fahrzeugtüren.
Das sieben Meter hohe Dach kragt elf Meter weit bis zu den Bahnsteigkanten aus und schützt Wartebereich und Gebäude vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen.
Die schlanken Stützen verleihen dem Dach einen schwebenden, leichten Charakter.
Das einen Meter hohe, umlaufende Band wird mit LED-Strahlern hinterleuchtet und macht den Kö schon von weitem gut sichtbar.
Die Bahnsteigüberdachungen erstrecken sich mit bis zu 66 Metern Länge nahezu über die komplette Länge der Bahnsteige.
Die äußeren Bahnsteige sind viereinhalb bis fünf Meter breit, die inneren Bahnsteige großzügige zehneinhalb Meter.
Die Dachspitze Richtung Innenstadt ist 29 Meter lang und schafft so eine Anbindung an den neugestalteten Königsplatz und die Fußgängerzone.
Selbstständiges Umsteigen für Sehbehinderte. Mit einem taktilen Leitsystem im Fußboden ermöglicht der neue Kö allen Sehbehinderten ein sicheres und selbständiges Umsteigen. Zusätzliche taktile Bodenplatten am Bahnsteig markieren die Position der ersten Fahrzeugtür. Per Knopfdruck an einer Säule erhalten Sehbehinderte alle wichtigen Fahrplaninformationen auch akustisch. Auch an die Belange für Hörgeschädigte wurde gedacht.
Gespräch mit Philipp Koch, Architekt.
Der Maßstab: Früher gab es am Königsplatz eine umlaufende Dachkonstruktion mit eingestellten Verkaufsständen. Nun haben wir ein ein modernes Verkehrsbauwerk geschaffen, das sich in drei verschiedene Elemente gliedert: eine großzügige, dreiecksförmige Dachkonstruktion, in der Mitte ein gläsernes Gebäude und als drittes Element die äußeren Bahnsteigüberdachungen, die sich um das Umsteigedreieck herum anordnen. Die Dachkonstruktion in elf Metern Höhe schafft aber nicht nur den angemessenen Witterungsschutz für das Umsteigedreieck, sondern setzt vor allem einen starken städtebaulichen Akzent. Dieser signalisiert klar, welch große Bedeutung die Stadt Augsburg dem ÖPNV einräumt.
Die Orientierung ist nun einfacher, weil es nur noch ein Gebäude in der Mitte gibt, das alle Funktionen vereint. Außen herum bleiben knapp elf Meter Bahnsteig frei für die Fahrgäste, überspannt von einer breiten Dachkonstruktion. Eine wettergeschützte, attraktive, barrierefreie und großzügige Situation, die wesentlich übersichtlicher ist als früher. Hier gibt es nachts keine Angsträume mehr.
Eine sehr große: In der Dachkonstruktion ist ein komplett umlaufendes, ein Meter hohes, weiß hinterleuchtetes Lichtband. Das unterstreicht auch nachts die übergeordnete Bedeutung des neuen Umsteigedreiecks. Das Gebäude wird zur Lichtskulptur. Um eine ausreichende Reflexionsfläche für das Anstrahlen zu schaffen, wurde die gläserne Haut mit einem weißen, linearen Siebdruck überzogen. Aus der Dachfuge heraus kann das Gebäude in beliebiger Farbe illuminiert werden. Es war unser Ziel, einen lebendigen, attraktiven Ort hier am Königsplatz zu schaffen – tagsüber, aber auch nachts.
Wir entwickeln die Entwürfe meistens aus der Funktion heraus. Hier am Kö entstand ein neues Haltestellendreieck, das sehr gut funktionieren muss. Für uns als Planer gibt es vielfältige Wegebeziehungen zu beachten, Logistik spielt eine Rolle sowie die Taktung von Straßenbahnen und Bussen. Insgesamt eine anspruchsvolle Aufgabe: Einen reibungslosen Betrieb ermöglichen und gleichzeitig Gestaltung und Aufenthaltsqualität nicht aus den Augen verlieren. Unser finaler Entwurf wird aus unserer Sicht allen diesen Anforderungen gerecht.
Was heute zeitgemäß ist, ist bekanntlich morgen schon wieder überholt. Deshalb versuchen wir modische Aspekte in unseren Entwürfen zeitig auszusortieren. Wir entwickeln aus der Funktion heraus ein, zwei, drei Grundideen, und diese werden dann mit wenigen, aber gut durchgearbeiteten Details angereichert.
Ich denke schon, dass so etwas positiv ausstrahlt. Jeder Bewohner und Besucher einer Stadt nimmt sehr wohl zur Kenntnis, ob Politik und Verwaltung sich für die Stadt engagieren und sie zukunftsfähig machen. Der Umbau des öffentlichen Raumes und des ÖPNV im Rahmen von projekt augsburg city hat meiner Meinung nach das Potenzial zu einem nationalen wie internationalen Vorzeigeprojekt.
Durch die Neuorganisation des Königsplatzes fahren die Straßenbahnen und Omnibusse zügiger ein und aus.
Der Kö wird zum autofreien Platz.
Abgesenkte Bahnsteige und ein minimiertes Spaltmaß zwischen Bahnsteig und Fahrzeug sorgen für ein komfortables Umsteigen mit Kinderwagen, Gehhilfe und Rollstuhl.
Bequemes Ein- und Aussteigen an allen Türen bei den langen CityFlex und Combinos.
Nach dem Abschluss des gesamten Ausbaus der Mobilitätsdrehscheibe werden täglich bis zu 4.000 neue Fahrgäste prognostiziert.
Jede Straßenbahnlinie bekommt eigene Gleise in jede Richtung.
Durch die neue Verkehrsführung entsteht am Königsplatz eine neue Platzfläche, die ein autofreies Flanieren vom Umsteigedreieck in die Einkaufsinnenstadt ermöglicht.
Mit neuen Sitzmöglichkeiten unter Bäumen lässt sich hier zukünftig urbanes Flair genießen, es entsteht eine ganz neue Aufenthaltsqualität.
Die autofreie Achse zwischen Bahnhofstraße und Bürgermeister-Fischer-Straße wertet die Verbindung vom Hauptbahnhof in die Innenstadt auf.
Lichter, bunter und weitläufiger wird der Kö-Park – als grüne Oase mit Aktiv- und Erholungsflächen spielt er in der Innenstadt eine neue Rolle.
Der zentrale Baustein von projekt augsburg city ist der Königsplatz. Hier vereinen sich alle Ziele: Moderne Mobilität im Einklang mit neuer Lebensqualität, lebendige Natur trifft auf urbane Innenstadt. Ein Verkehrsraum wird zum Lebensraum. Auf dem neuen autofreien Kö bewegen sich Fußgänger sicher und barrierefrei zwischen zentralem Umsteigepunkt, Bahnhofstraße und Einkaufsinnenstadt. Der neue Kö-Park wird zur lebendigen grünen Oase. Mit neuen Bäumen und Plätzen ohne Konsumzwang bietet er Raum und Erholung für alle.